Facebook als Lebensarchiv

Facebook TimelineInzwischen nutzen mehr als 800 Millionen Menschen das Online-Netzwerk Facebook. Vor einer Woche präsentierte der Facebook-Gründer in San Francisco eine Fülle an neuen Funktionen für sein soziales Netzwerk. Bei Facebook dreht sich künftig alles um die neue Timeline, die an die Stelle des bisherigen Profils tritt und die von Facebook auf Deutsch übrigens Chronik genannt wird.

Zuckerberg bezeichnet die Timeline als “alle Deine Geschichten, alle Deine Apps, ein neuer Weg, auszudrücken, wer Du bist”. Heißt: Künftig enthält die Timeline alle von Euch bei Facebook veröffentlichten Inhalte. Sozusagen Time Machine für Euer Leben.

Ob Fotos, Videos, Musik oder Status-Meldungen über das, was Nutzer gerade bewegt – alles findet sich in der Timeline wieder, die an ein buntes Tagebuch erinnert, das sekündlich neue Einträge bekommt.

Nichts davon soll je verfallen. Anders als bisher will Facebook immer weiter sammeln, ohne ältere Einträge zu löschen, denn fortan geht es um mehr als flüchtige Nachrichten unter Freunden und Bekannten. Nutzer können sogar rückwirkend Lücken füllen, denn die Timeline solle nichts weniger sein als „die Geschichte deines Lebens“, erklärte Zuckerberg in seiner Auftaktrede zur jährlichen Entwicklerkonferenz.

Damit die Zeitleiste sich automatisch füllt, hat Facebook eine neue Art von „App“ entwickelt – Anwendungen, die es Partnerfirmen erlauben, sich beim sozialen Netzwerk einzuklinken und zu berichten, was Nutzer alles tun. Musikdienste wie Spotify und Rdio etwa melden, wer gerade welche Lieder hört; Yahoo News zeigt, welche Nachrichten Freunde besonders interessieren; ein Videoverleih wie Netflix kann Filmtipps weitergeben; und begeisterte Sportler, die beim Joggen Turnschuhe mit „Nike+“-Funktion tragen, können der Welt sogar zeigen, wann sie laufen und wohin sie laufen – dank GPS taucht die Strecke dann auf einer Landkarte in Nikes Facebook-App auf. „Keine Betätigung ist zu klein oder zu groß, um sie anderen mitzuteilen“, ermuntert Zuckerberg seine Nutzer. Schließlich gehe es darum „auszudrücken, wer du bist“.

Zuckerberg hat außerdem die Unterschiede zwischen dem Ticker und dem Newsfeed erklärt, die ebenfalls Teil des bevorstehenden Updates sind. Der Ticker ist für die Details des Lebens gedacht, wo ihr gerade seid, was ihr macht etc. Wenn Ihr Eure Freunde damit nicht nerven wollt, dann schreibt ihr das in den Ticker und die Status-Updates bleiben für wichtigeres reserviert. So wird der Ticker zur Twitter-Konkurrenz.

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